Der Glaube bringt Wissen

25 Apr 2014 Turkey

Bangalore, Indien

Gurudev, wer war in der Mahabharata dem Guru näher, Eklavya oder Arjuna? Wie konnte  Eklavya sich nur durch seine Gurustatue so viel Wissen aneignen? Wie ist so etwas möglich?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Shraddhavan labhate jnanam matparassamyat indriyaha (durch Glaube und Vertrauen wird Wisssen vermittelt).
Wenn jemand vertraut und glaubt, dann fließt Wissen zu ihm. Vertrauen und Glauben bringen Wissen.
Niemand musste Eklavya dazu bringen, sich hizugeben oder Vertrauen zu haben, aber bei Arjuna war das nicht der Fall. Krishna sagte zu ihm: "Du solltest mir zuhören!"
Krishna musste  Arjuna dazu anhalten, sich hinzugeben und zu vertrauen, nicht jedoch Radha, Yashoda oder Vidhur.

Zuerst sagt er: Isvarah sarva-bhutanam hrd-dese'rjuna tishthati. Gott ist in jedermanns Herzen, er ist in deinem Herzen, nimm Zuflucht zu ihm!
Und schlussendlich sagt er: Mam ekam saranam vraja (gib dich mir hin)!

Später erzählt er ihm von den drei Personen, von der ersten, der zweiten und der dritten Person (ich, du und er). Krishna hat Arjuna durch alle drei Personen unterrichtet.

Das ist so wunderbar. Wenn du dich hinsetzt und es analysierst, kommt so viel Wissen von überallher zu dir, und das ist unglaublich!
Er musste Arjuna dazu anhalten, sich ihm hinzugeben, denn sein Geist war überall. Bei den anderen war dies jedoch nicht erforderlich.
Der Unterschied besteht darin, dass Eklavyas Vertrauen so stark war, dass ihm niemand etwas darüber erzählen musste.

Gurudev, was muss ich tun, wenn ich zu viele negative Gedanken habe?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Es gibt verschiedene Gründe dafür.
Wenn deine Darmbewegungen nicht gut sind, und du unter Verstopfung leidest, dann kommen zu viele negative Gedanken zu dir. Die Reinigung des Körpers ist also ein Muss.
Eine gute Verdauung bringt auch einen klaren Geist mit sich.
Zweitens solltest du Atemübungen machen. Durch Pranayamas verschwinden negative Gedanken ebenfalls. Drittens ist die Blutzirkulation ungenügend, wenn du den ganzen Tag nur herumsitzt und nichts tust. Auch das führt zu negativen Gedanken. Um dich von negativen Gedanken zu befreien,  solltest du Übungen machen, schwimmen gehen oder einen langen Spaziergang unternehmen. Das verbessert die Blutzirkulation, was wiederum den Geist von negativen Gedanken befreit.
Körperliche Übungen haben sehr gute Auswirkungen auf Körper und Geist.
Wenn die Lebensenergie tief ist, solltest du Atemübungen und Meditation praktizieren. Satsang, gute Gesellschaft, leichte Nahrung: All diese Dinge beeinflussen unsere Gedanken. Wenn nach all diese Maßnahmen immer noch negative Gedanken auftauchen, dann sei einfach Zeuge davon.

Gurudev, wie sehr liebst du mich? Wie kann ich das herausfinden?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Lass es los! Liebe kann nicht gemessen werden, sie ist unendlich! Sie kennt keine Grenzen. Wissen ist jedoch begrenzt. Denk darüber nach.
 

Gurudev, wie kann ich dafür sorgen, dass ich die richtigen Dinge zur rechten Zeit tue und sie nicht später bereue?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Denk nicht zu viel nach. Es ist auch in Ordnung, wenn hin und wieder einmal etwas Falsches geschieht. Damit will ich dich nicht dazu ermutigen, falsche Dinge zu tun. Aber gleichzeitig verwirrst du den Geist durch zu viel Selbstanalyse. Wähle den mittleren Weg. Sei nicht zu locker, aber analysiere dich auch nicht allzu sehr.
 

Gurudev, ich habe Patanjali gelesen, und dort wurde vom Wahrheitsbewusstsein  gesprochen. Ist es angeboren, oder kann es gefördert werden?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Beides. Es ist schon vorhanden, sollte aber erhöht werden. Der Reis ist auch schon da, aber die Hülse um ihn herum muss noch entfernt werden.

Gurudev, gibt es ein Mittel gegen Zweifel? Wie geht man mit einer zweifelnden Person um?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:

Es gibt nicht nur eine Lösung dafür.
Wenn du weißt, dass die Person von Natur aus sehr zweifelt, dann musst du nicht alles glauben, was sie sagt.
Zweifel sind im Leben auch wichtig, jedoch nur, wenn sie dem Salz in der Nahrung entsprechen. Sind sie zu stark, so werden sie zur Krankheit, zur sogenannten Paranoia. Richtig dosiert helfen sie einer Person, wach und gewahr zu bleiben und nicht in schlechte Gesellschaft zu geraten.
Genauso, wie du nicht ganz auf Salz im Essen verzichten möchtest, kannst du auch nicht ganz ohne Zweifel leben. Bei allzu vielen Zweifeln helfen Atemübungen und Meditation.

 

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