Heute ist Purnima (Vollmond), aber es ist sehr wolkig. So ist es auch im Leben. Du bist schön und rein wie der Vollmond, aber wegen der Wolken kann man es nicht sehen. Wenn wir im Leben mit Gnade überschüttet werden, beginnen all diese Wolken, sich zu entfernen und zu verschwinden, sodass der voll erblühte Mond sichtbar wird.
Genauso gibt es einen Schleier der Unwissenheit, der das Wissen verdeckt. Es reicht, wenn du Folgendes verstehst: Wann immer wir elend, unzufrieden oder unruhig sind, befindet sich ein Schleier oder Vorhang über unserer Sicht, und wir schauen vom Licht (Wissen) weg. In solchen Zeiten sehen wir vom Licht Gottes weg, und deshalb empfinden wir Dunkelheit um uns herum. Unser Schatten (der Sorgen und des Elends) erscheint in diesen Zeiten sehr groß, und wir fürchten uns, ihn auch nur anzusehen. Sobald wir irgendeine Angst im Leben spüren, geschieht das aufgrund des Schattens (der Sorgen und des Elends), den wir sehen. Und wir wehren uns und kämpfen gegen den Schatten. Was sollen wir nun tun, um das zu überwinden? Wir müssen uns einfach in Richtung Licht, in Richtung des Gurus wenden. Sobald wir uns in Richtung des Lichts bewegen, verschwindet die Dunkelheit um uns herum in wenigen Sekunden, genauso wie der Schatten, gegen den wir gekämpft haben.
Es heißt, man solle den Geist und die Welt als einen Teil des Göttlichen betrachten. Was geschieht, wenn du die ganze Welt als einen Teil des Göttlichen betrachtest? Deine Anhaftung an die Welt nimmt ein Ende. Dein Ärger und deine Gier verschwinden, und die Fiebrigkeit deiner Wünsche, die dich im Griff gehabt hat, hört ebenfalls auf. Das ist Wahrheit, die auf Erfahrung beruht. Es ist nicht nur oberflächliches Gerede. Du solltest diese Erfahrung selbst in deinem Leben machen.
Wir sagen oft, der Geist sei sehr wankelmütig und ruhelos. Warum ist das so? Es ist so, weil der Geist nach immer noch mehr Vergnügen und größerer Freude strebt. Er ist immer auf der Jagd nach der höchsten Freude. Wie können wir diese Freude erlangen? Wir glauben oft, diese Freude dadurch erreichen zu können, dass wir uns in Gesellschaft bestimmter Menschen aufhalten, einen hohen Posten bekommen usw. Wenn ein paar Leute hochfliegende Lobesreden über dich verlauten lassen, neigst du dazu, dich so erhaben zu fühlen, als hätte man dir eine große Freude bereitet. Diese Täuschung und diese Tendenz des Geistes (begrenzte Freude in Objekten und Menschen zu finden) müssen zuerst verstanden werden. Wenn du es verstanden hast, wirst du gleichzeitig erkennen, dass das Göttliche die größte Quelle der Freude ist. Und dann wirst du auch realisieren, dass es zwischen dir und dem Göttlichen keine Distanz gibt. Es besteht totale Einheit, und du empfindest, dass du und das Göttliche dasselbe sind, und dass die ganze Welt aus dem Göttlichen besteht. So ist es. Das ist die Essenz aller Dinge. Erinnere dich immer wieder daran. Wenn du das erkennst, wird alles Elend verschwinden.