Der Tag des Lehrers hat heute einen neuen Namen erhalten: Er wird von nun an Guru Utsav Divas genannt werden. Das ist wirklich angebracht. Wenn du das Wort Guru als geschlechtslos ansiehst, dann könnte man den Namen dieses Tages mit Die große Feier übersetzen.
Guru bedeutet immer groß. Ich denke, es ist eine sehr gute Idee des Ministerpräsidenten, diesem Tag einen neuen Namen zu geben. Weltweit benutzen Menschen heutzutage das Wort Guru in vielen verschiedenen Zusammenhängen, wie zum Beispiel als Management Guru, Consultant Guru usw. Warum sollten wir da die Bezeichnung Tag des Lehrers verwenden?
Ein Lehrer ist jemand, der unterrichtet, während ein Guru dich auch leitet. Der Lehrer befindet sich eine Stufe unterhalb des Gurus, weil er Informationen liefert und dir Fertigkeiten vermittelt. Der Guru indessen verhilft dir dazu, deine Bestimmung zu erreichen. Kannst du den Unterschied erkennen? Dies ist eine neue Betrachtungsweise der Dinge.
Der Lehrer kann dich mit vielen Informationen versorgen, die jedoch nicht unbedingt ganzheitlich sein müssen. Der Guru ist die Person, die dich auf dem ganzen Weg zu deiner Bestimmung begleitet. Der heutige Tag ist sehr passend, um dies zu feiern. Während vieler Jahre haben wir in Indien an diesem Tag die Lehrer gefeiert. Heute haben wir diesen Tag in Guru Utsav Divas umgetauft, wodurch er in unserem Leben an Würde gewonnen hat und auf ein höheres Podest gestellt worden ist.
Gurudev, welche Handlungen sind für eine Person notwendig, um Paatrata (die Fähigkeit, Gnade oder Segnungen zu empfangen) zu erhöhen?
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar:
Allein die Absicht, Paatrata erhöhen zu wollen, ist schon die halbe Miete. Sobald der Wunsch danach auftaucht, versteht man auch die eigenen Unzulänglichkeiten und kann sich bemühen, sie zu überwinden. Auch das geschieht ganz von alleine, nur dadurch, dass der aufrichtige Vorsatz vorhanden ist.
Das Wichtigste, um dies zu erreichen, ist, natürlich und einfach zu sein, sowie Bescheidenheit zu pflegen. Bescheidenheit von innen heraus erhöht Paatrata auf natürliche Weise.
Du solltest auch nicht die fixe Vorstellung haben, dass alles, was geschieht, Paatrata entspricht. Das ist nicht immer der Fall. Manchmal fallen auch Personen mit weniger Verdiensten gute Dinge zu.
Du kannst alles als ein Spiel des Karmas sehen. Die Person mit weniger Verdiensten muss in der Vergangenheit irgendwelche gute Taten begangen haben, deren Verdienste sie nun erntet. Entweder du betrachtest alles als Spiel der Zeit, oder du denkst dauernd darüber nach und schwächst dich dadurch. Die Folge ist, dass du unstabil wirst und dich vom Pfad der Wahrheit entfernst. Oder aber du fühlst dich niedergeschlagen und denkst: „Was habe ich nun davon, dem Pfad der Wahrheit gefolgt zu sein? Ich sollte besser krumme Methoden anwenden, um das im Leben zu bekommen, was ich mir wünsche.“
Ich werde dir ein Geheimnis verraten: Wenn du so denkst und krumme Wege gehst, wirst du noch viel tiefer in Leid und Elend versinken.
Wenn du jemanden siehst, der dadurch Erfolg hat, dass er andere bestiehlt, und du dasselbe tun willst, um reich zu werden, dann sage ich dir: Diese Person mag dem Gesetz entkommen, du aber wirst erwischt werden und die Bestrafung dafür hinnehmen müssen. Das geschieht deshalb, weil solche schlechten Taten nicht in deiner Natur liegen. Wäre es der Fall, so würdest du niemals zum Satsang kommen und meinem Wissen zuhören.
Wenn du hier im Satsang sitzt und dem Wissen zuhörst, so bedeutet das, dass Schlechtigkeit nicht in deiner Natur liegt. Es ist in deiner DNA gar nicht vorhanden. Möglicherweise hat der erwähnte Mann Verdienste, die auf vergangene Taten zurückzuführen sind und dafür sorgen, dass er entkommen kann. Du aber würdest mit Sicherheit hängenbleiben, würdest du dasselbe tun.