Seit mittlerweile acht Jahren unterrichtet die Inderin Neela Srinidhi in Japan Meditation. Auch für die Tsunamiopfer dort gibt sie Meditationsunterricht. Die Wandlung, die sie besonders bei diesen Menschen wahrgenommen hat, sei enorm. Um dies machen zu können, musste sie jedoch, wie sie sagt, erst einmal selbst ruhiger werden, was sie dazu veranlasste, vor 15 Jahren meditieren zu lernen. Sie ist fest davon überzeugt, dass die regelmäßige Meditation sie zu einem besseren Menschen gemacht hat. Ihr Motto: Mit Meditation besser leben.
Zur Meditation selbst sagt sie: „Viele Menschen glauben, dass nur Geld und ein guter Job glücklich machen. Was jedoch viele nicht wissen ist, dass uns spirituelle Praktiken wie die Meditation eine ganz andere Dimension des Glücks eröffnen.“
Im Folgenden erklärt Neela Srinidhi genauer, was Meditation für sie bedeutet, was sie bewirken kann und wie es möglich ist, mit Meditation besser zu leben.
Frage 1: Sie meditieren bereits seit 15 Jahren. Wie sind Sie zur Meditation gekommen und wie würden Sie Ihre Reise beschreiben von jemandem, der nicht meditiert, zu jemandem, der täglich meditiert?
Mir ist klar geworden, dass wir anderen nur das geben können, was wir selber haben. Meditation ist so wichtig für unser Leben. Wollen wir zum Beispiel, dass unsere Kinder glücklich sind, dann geht das nur, wenn wir selbst glücklich sind. Dafür wiederum müssen wir Stress abbauen. Und die Meditation hilft uns dabei, Stress abzubauen.
Vor vielen Jahren erlitt Japan ein schweres Erdbeben, und ich war vor Ort, um den Opfern zu helfen. Sehr schnell jedoch wurde mir klar, dass ich psychisch selbst sehr betroffen war von dem Erdbeben und seinen Folgen. Ich war so verstört, dass ich nicht tun konnte, was ich tun wollte. Ich war nicht stark genug, den Menschen zu helfen. Es war mir bewusst, dass ich selbst ruhig und gelassen sein musste, um Frieden verbreiten zu können.
So fand ich also zur Meditation. Ich machte auf diese Weise geistig und emotional eine große Wandlung durch. Natürlich wurde die Wandlung erst mit zunehmender Meditationspraxis offensichtlich. Als ich meinen freiwilligen Dienst wieder aufnahm, nachdem ich zu meditieren gelernt hatte, ging ich mit den Opfern ganz anders um. Ich war mehr in meiner Mitte und konnte mehr für die Leute tun, denen ich half.
Frage 2: Können Sie uns etwas über Ihre eigene Wandlung innerhalb der letzten 15 Jahre erzählen?
Viele Leute glauben, dass nur mehr Geld, ein toller Job und so weiter ein glückliches Leben ausmachen. Was sie nicht wissen ist, dass ihnen die spirituelle Praxis, zu der die Meditation gehört, eine weitere Dimension des Glücks eröffnet. Mit der Meditation lebt man einfach besser.
Erst als ich damit begann zu meditieren, habe ich erkannt, dass uns das Leben soviel zu geben hat. Das Gefühl der Zufriedenheit, das mit der Meditation zum Teil meines Lebens wurde, war unglaublich. Das bedeutete nicht, dass ich nicht mehr ehrgeizig war, ich war einfach zufriedener mit dem, was ich hatte und war. Ich war schon immer eine Karrierefrau und habe im Job nach Herausforderungen gesucht, die mir halfen, zu wachsen, bessere Posten zu bekommen, mehr Macht zu haben und mehr Geld zu verdienen. Wie die meisten Menschen glaubte ich, dass es genau diese Dinge sind, die glücklich machen.
Frage 3: Sie sagten, dass die Meditation alles ergänzt, was man im Leben macht. Können Sie das näher erläutern?
Das stimmt. Alles, was wir normalerweise Zuhause oder auch bei der Arbeit machen, hat meistens mit Logik zu tun, also einer Aktivität, die von der linken Hirnhälfte geleitet ist. Dazu gehören das Denken, Entscheidungen und so weiter. Schaffen wir es, die linke und die rechte Hirnhälfte miteinander in Einklang zu bringen, dann fallen uns auch Entscheidungen leichter, das Denken wird effektiver et cetera. Und genau hier kommt die Meditation ins Spiel.
Es spielt auch keine Rolle, ob Sie Angestellter sind, ein eigenes Unternehmen haben oder als Hausfrau den Haushalt managen. Mit Meditation besser leben, das gilt für jeden. Eine Hausfrau muss genauso Entscheidungen treffen wie jemand, der außerhalb des Hauses arbeitet. Die Meditation hilft also beiden. Sie baut Stress ab, was einem einen klaren Geist verschafft und dazu befähigt, bessere Entscheidungen zu treffen.
Fragen Sie sich doch einmal selbst, ob sie nicht gerne eine bessere Ehefrau, ein besserer Ehemann oder generell ein besserer Mensch wären. Hätten Sie nicht gerne Ihr Leben besser im Griff? Oder würden Sie bei der Arbeit nicht gerne bessere Leistungen erbringen? Sicherlich wünschen Sie sich auch bessere zwischenmenschliche Beziehungen in Ihrem Leben?!
Gurudev Sri Sri Ravi Shankar sagt dazu:
Stellen Sie sich vor, einer Ihrer Füße repräsentiere das materielle Glück, der andere Praktiken wie die Meditation. Rennen Sie nur dem materiellen Glück hinterher, dann ist das so, als ob Sie auf nur einem Bein stehen. Wie lange halten Sie das durch? Um im Leben das Gleichgewicht zu halten, müssen Sie auf beiden Beinen gleichermaßen fest stehen. Genau das ist der Fall, wenn Sie neben Ihrer Arbeit oder Ihrem Geschäft meditieren.
Frage 4: Sie geben in Japan Meditationskurse. Welche Erfahrungen machen die Menschen damit?
Die Japaner arbeiten wirklich sehr viel. Oftmals soviel, dass ihre Familien in der Prioritätenliste an die zweite Stelle rücken. Wenn also diese Menschen meditieren, dann spüren sie wirklich einen Unterschied. Es ist so, als ob man an einem sehr heißen Tag ein Glas kühles Wasser trinkt. Die Meditation gibt ihnen soviel Kraft und Energie.
Wenn ich in Japan Meditationskurse gebe, dann mache ich das ganz bewusst unter der Woche, denn dann meditieren die Menschen direkt nach der Arbeit. Ich möchte gerne, dass sie inmitten all ihrer Geschäftigkeit tiefe Entspannung erleben, denn dann brauchen sie sie am dringendsten. Ich möchte, dass sie erleben, wie sehr sich die Meditation zweimal am Tag auf ihren Arbeitstag auswirkt. So wird ihnen der Unterschied also bewusster, wenn sie unter der Woche meditieren.
Frage 5: Im Rahmen eines Programms für Tsunamiopfer haben Sie auch Meditation für traumatisierte Menschen unterrichtet. Welche Erfahrungen haben diese Menschen mit der Meditation gemacht?
Es ist nicht so, dass es keine Herausforderungen mehr im Leben gibt, wenn man meditiert. Herausforderungen gehören zum Leben. Aber die Meditation macht einen innerlich so stark, dass man dadurch die Fähigkeit erlangt, mit diesen Herausforderungen besser umzugehen.
Bei traumatischen Erfahrungen handelt es sich um sehr starke Eindrücke, die im Unterbewusstsein haften bleiben und das Leben stark beeinträchtigen. Die Meditation kann hier sehr hilfreich sein.
Wir haben unglaubliche Erfahrungen mit Soldaten gemacht, die im Krieg eingesetzt waren und mit tiefsitzenden Traumata zurückkamen. Auch mit Opfern von Naturkatastrophen wie dem Tsunami haben wir gearbeitet und erlebt, wie ihre Gesichter strahlten, wenn wir sie in der Meditation anleiteten. Außerdem kann man sehen, wie die Meditation das Vertrauen stärkt und neuen Lebensmut gibt. Die Menschen sind mithilfe der Meditation besser dazu in der Lage, ihre Situation in den Griff zu bekommen. Manche Leute sagten uns sogar, dass sie das erste Mal seit langem wieder gelächelt hätten.
Frage 6: Sie leiten Sahaj-Samadhi-Meditationskurse. Was hat es mit diesem Meditationskurs auf sich und inwiefern unterscheidet er sich von anderen Meditationskursen?
Wie der Name „Sahaj“ („einfach“) sagt, ist Sahaj Samadhi eine einfache, sehr kraftvolle Mantrameditation. Das macht die Meditation so einzigartig. Normalerweise glauben wir, dass etwas, das sehr kraftvoll ist, schwer zu erlernen ist, während etwas Einfaches möglicherweise keine Tiefe besitzt. Sahaj Samadhi jedoch ist kraftvoll und einfach zugleich.
Außerdem denken viele Menschen, dass Meditation etwas mit Konzentration zu tun hat. Sahaj ist etwas völlig anderes. Wenn Sie genauer hinsehen, dann wird Ihnen klar, dass Konzentration Mühe erfordert. Die Sahaj Samadhi Meditation jedoch ist frei von jeder Anstrengung. Man muss sich überhaupt nicht konzentrieren. Man sitzt einfach mit geschlossenen Augen da und rezitiert sein Mantra. Auch das macht diese Meditation so einzigartig: Jeder kann sie schnell erlernen und einfach und mühelos anwenden.
Frage 7: Haben Sie eine Botschaft für all die, die meditieren lernen wollen?
Also wenn die Meditation Traumaopfern soviel Erleichterung verschafft, kann sie auch anderen eine sehr wertvolle Begleiterin im Leben sein. Auch hier stelle ich sie wieder, die Frage, ob nicht jeder gerne ein besserer Mensch wäre und besser sein möchte bei all dem, was er oder sie macht?
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Sie wollen meditieren lernen, wissen aber nicht, wo und wie? Wir sind gerne für Sie da:
Unsere Sahaj Samadhi Meditationskurse können Sie in jedem Art-of-Living-Zentrum in Ihrer Nähe besuchen. Benötigen Sie Kursinformationen oder wollen Sie Feedback geben? Schreiben Sie uns gerne an: kontakt@artofliving.org.