Gesund essen nach den yogischen Prinzipien Sattva, Rajas und Tamas
Ernährt man sich falsch, haben Medikamente keine nachhaltige Wirkung.
Ernährt man sich richtig, braucht man keine Medikamente.
- Ayurvedisches Sprichwort
Neben regelmäßigen Yogaübungen gehört auch gesundes Essen zu einem yogischen Lebensstil. Ernähren Sie sich richtig und machen Sie täglich Yoga, steht einem rundum gesunden Leben nichts im Wege.
Dabei beeinflusst das, was wir essen, nicht nur unseren Körper. Auch unsere Gefühle und Gedanken stehen in direktem Zusammenhang mit dem, was wir essen. Während unser Essen nach klassischen wissenschaftlichen Gesichtspunkten in Proteine, Kohlenhydrate oder Fette unterteilt wird, geht man im Yoga bzw. nach der Gesundheitslehre des Ayurveda danach, welche Auswirkung das Essen auf Körper und Geist hat. Dementsprechend wird das Essen in drei Kategorien unterteilt, nämlich: Sattva, Rajas und Tamas. Tamasisches Essen ist demzufolge eines, das uns lethargisch oder träge macht. Rajasisches Essen macht uns aktiver oder auch unruhig. Sattvisches Essen hingegen ist ein solches, das uns Energie und Begeisterung verleiht.
Sattvisches Essen – Essen nach yogischen Prinzipien
• Sattvisches Essen reinigt den Körper und beruhigt den Geist.
• Gekochtes, das innerhalb von drei bis vier Stunden verzehrt wird, kann man als sattvisches Essen bezeichnen.
• Beispiele für sattvisches Essen: frisches Obst, grünes Blattgemüse, Nüsse, Getreide, frische Milch, bestimmte Gewürze
Rajasisches Essen macht reizbar und unruhig
• Rajasisches Essen treibt Körper und Geist an, es macht uns aktiv. Übermäßig konsumiert, verursacht diese Art von Essen Hyperaktivität, Unruhe, Wut, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit.
• Besonders herzhaftes Essen ist rajasisch.
• Beispiele für rajasisches Essen: stark gewürzte Speisen, Zwiebeln, Knoblauch, Tee, Kaffee, Gebratenes
Tamasische Ernährung führt zu Trägheit
• Tamasisches Essen macht den Geist schwerfällig; es führt zu Trägheit, Verwirrung und Orientierungslosigkeit.
• Abgestandenes oder aufgewärmtes sowie fettes und schweres Essen ist tamasischer Natur. Ebenfalls unter diese Kategorie fällt Essen, das künstliche Konservierungsstoffe enthält.
• Beispiele für tamasisches Essen: eine Ernährung, die nicht vegetarisch ist, abgestandenes Essen, übermäßiger Genuss von Fetten und Ölen sowie stark zuckerhaltiges Essen
Doch nicht nur das richtige Essen, sondern auch die angemessene Menge zur rechten Zeit spielt eine wesentliche Rolle bei unserer Ernährung. Zuviel zu essen führt zu Lethargie, während zu geringe Mengen nicht ausreichen, um uns mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Oft überlasten wir unser System und essen mehr, als der Magen verträgt. Hören wir aufmerksam auf unseren Körper, dann essen wir automatisch immer die richtige Menge zur rechten Zeit. Damit unser Körpersystem zur Ruhe kommt und die Verdauung richtig funktioniert, ist es wichtig, regelmäßig (und am Besten immer zur gleichen Tageszeit) zu essen.
Im Ayurveda sagt man auch, dass nicht nur die Zutaten, sondern auch der Gemütszustand der Person, die kocht, eine Auswirkung auf das Essen hat. Geschmack und Nährwert eines Essens, das von jemandem zubereitet wird, der beispielsweise wütend ist, ist schlechter bzw. geringer, als bei einem Essen, das mit Liebe gekocht wurde. Der Nährwert bzw. das Prana (Lebensenergie), die die Zutaten haben, halten sich besser bzw. auf höherem Niveau, wenn Sie während der Zubereitung sanfte Musik oder Chantings hören.
Im Yoga bzw. Ayurveda geht es ganz grundsätzlich auch um eine eher personalisierte Form der Ernährung, also um eine Ernährung, die unserer jeweiligen Natur bzw. unserer Konstitution entspricht. Essen, das für eine Person gut ist, mag für jemand anderen schädlich sein. Ein ayurvedischer Arzt beispielsweise kann feststellen, zu welchem der drei Menschentypen – Vata, Pitta und Kapha – Sie gehören. Dementsprechend kann er Ihnen raten, welche Art von Essen Sie zu sich nehmen und was Sie vermeiden sollten.
Achten Sie auf das, was Sie essen, denn wie ein altes Sprichwort sagt: Man ist, was man isst!