Meditation

Meditation macht glücklich

Geschichten von Tenali Raman über das Glück

Glück hat viele Dimensionen und so viele Gesichter, wie es Lebewesen auf dieser Welt gibt. Viel wurde schon darüber geschrieben, viel philosophiert und vorgetragen. Doch es lässt sich nicht in Begriffe fassen. Es ist ein Phänomen, das erfahren und nicht erklärt werden will. Und doch sind es die Geschichten, die uns Autoren damals wie heute erzählen und uns aufhorchen und erkennen lassen, dass das Glück in den einfachen Dingen des Leben, tief in uns selbst sitzt.

Ein solcher Autor war der Dichter Tenali Ramakrishna, auch bekannt unter dem Namen Tenali Raman. Er stammte aus dem Ort Tenali und lebte zur Zeit des Vijayanagara-Reiches im Indien des 16. Jahrhunderts. Sein Werk wird noch heute gelesen, nicht zuletzt wegen des außerordentlichen Esprits und der Brillianz seiner Geschichten, die von tiefer Weisheit geprägt sind.

Was wollen wir vom Leben? In der Regel sind unsere Wunschlisten lang: Wir wollen in der Schule die Besten sein, im Sport brillieren, einen tollen und gut bezahlten Job haben, unsere Kinder gut versorgt wissen etc. Hinter all diesen Wünschen steckt die Sehnsucht nach Glück. Wie schaffen wir es also, glücklich zu sein und nicht nur dem Glück hinterherzujagen? Unsere Antwort: mit Meditation.

1) Sei glücklich und zwar JETZT – Meditation macht 's möglich

Mit einem verträumten Lächeln auf dem Gesicht lag Tenali Ramans Freund in seiner Hängematte und genoss die warme Brise, die vom Meer zu ihm herüberwehte.

Tenali: „Warum lächelst Du so vor Dich hin?“
Freund: „Ich denke an den Tag, an dem ich wahrlich glücklich sein werde.“
Tenali: „Wann genau ist das?“
Freund: „Wenn ich ein eigenes Haus am Meer habe, ein bequemes Auto, einen gesunden Kontostand, mit einer hübschen Frau verheiratet bin und vier Söhne habe, die alle eine gute Ausbildung genießen, sodass sie einen guten Job bekommen, viel Geld verdienen und so weiter.“
Tenali (unterbricht ihn): „Ich verstehe. Aber was machst Du, wenn Du all das hast?“
Freund: Dann lege ich einfach meine Füße hoch, entspanne mich und genieße die warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht und die sanfte Brise, die vom Meer herüberweht.“
Tenali: „Aber mein Freund, all das hast Du doch schon jetzt, ohne Dich dafür anstrengen zu müssen.“

Ebenso wie Tenalis Freund schieben wir immer wieder unser Glück auf. In der Schule zum Beispiel denken wir, dass wir glücklich sein werden, sobald wir sie abgeschlossen haben. So geht es dann auch weiter: Ob an der Universität oder in der Arbeit. Stets denken wir daran, dass wir eines Tages glücklich sein werden. Dabei ist das mit den Wünschen und Sehnsüchten so eine Sache: Haben wir uns einen Wunsch erfüllt, sind wir für Augenblicke glücklich und zufrieden, um dann schon dem nächsten Wunsch hinterherzujagen. „Wenn ich doch nur meinen Traumpartner finden würde, wäre ich glücklich; wenn ich befördert werde, bin ich glücklich, wenn ich dies und das habe, bin ich glücklich.“ So geht es immer weiter, ohne dabei irgendwo anzukommen.

Glück liegt nicht in der Zukunft. Wir sind weder gestern noch morgen glücklich. JETZT ist der Moment, in dem wir glücklich sein können, immer nur JETZT. Doch wie schaffen wir es, in eben diesem Augenblick – JETZT – glücklich zu sein? Meditation ist die Antwort auf all diese Fragen. Meditation führt Sie in den gegenwärtigen Augenblick, denn nur in der Gegenwart liegt das Glück. Ebenso wie Tenalis Freund verkennt, dass er in eben diesem Moment in seiner Hängematte glücklich ist, während er Pläne für sein zukünftiges Glück entwirft.

2) Meditation hilft dabei, mit dem zufrieden und glücklich zu sein, was man hat

Eines Tages sah Tenali Raman einen Mann auf der Straße, der ein Schild über seinem Kopf hielt, um die Sonne abzuhalten. Tenali war neugierig, ging auf den Mann zu und fragte ihn, was er da mache.

Tenali: „Was machen Sie da?“
Mann: „Ich verstecke mich vor der Sonne. Sie scheint so hell.“
Tenali: „Mein Freund, warum machst Du Dir solche Umstände? Ich habe eine einfachere Lösung für Dich.“

Indem er das sagte, nahm Tenali Raman ein Sandkorn in die Hand und blies es dem Mann ins Auge.

Die Wünsche, die wir haben, sind wie das Sandkorn, das Tenali dem Mann ins Auge blies. Sie mögen noch so klein und unscheinbar sein, doch verstellen sie uns die Sicht auf all das Schöne, das bereits Teil unseres Lebens ist. Wir jagen unseren Sehnsüchten hinterher und sind dadurch nicht in der Lage, das zu genießen, was wir haben, und glücklich zu sein.

Meditation hilft uns dabei, von unserer fieberhaften Suche nach Erfüllung abzulassen, indem sie uns ermöglicht, wieder einen klareren Blick auf das zu bekommen, was wir bereits sind und haben. Meditation stärkt unser Bewusstsein, gibt uns die innere Kraft, das Schöne im Leben zu sehen und zufrieden und glücklich zu sein.

3) Mit Meditation Beobachtungsgabe, Wahrnehmung und Kommunikationsfähigkeit  verbessern

Tenali Raman und seine Frau unterhalten sich darüber, in welcher Farbe sie ihr Haus streichen sollen.

Ehefrau: „Ich will es rosa haben!“
Tenali: „Bist Du sicher? Lassen wir es doch lieber weiß.“
Ehefrau: „Ich habe mich entschieden. Ich bin nur glücklich, wenn es rosa angestrichen wird.“
Tenali (reicht ihr eine rosafarbene Brille und sagt): „Fein. Wie Du willst. Setz diese Brille auf und Du wirst nicht nur die Wände in rosa Farben sehen, auch ich werde Dir rosafarben erscheinen.“

Was will Tenali seiner Frau damit sagen? Stress verzerrt unsere Wahrnehmung der Realität. Folglich sehen wir die Dinge nicht so, wie sie sind. Das führt oft zu Missverständnissen und verursacht weiteren Stress. Wie entkommt man diesem Teufelskreis?

Meditation ist erneut die Antwort. Denn Meditation verschafft Ihnen Klarheit und befähigt Sie, die Dinge so zu sehen, wie Sie sind, weil sie bei regelmäßiger Praxis die Gedanken beruhigt und Stress abbaut. Sind Sie frei von Stress, dann ist Ihr Verstand wacher, und Ihre Entscheidungen werden klarer. Ihre Beobachtungsgabe, Ihre Wahrnehmung und Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern sich. Auf diese Weise haben Missverständnisse keinen Platz mehr in Ihrem Leben, und es wird einfacher, glücklich zu sein und zu bleiben.

4) Meditation bringt Ruhe und Gelassenheit in Ihr Leben

Tenali Raman und seine Frau waren zur Hochzeit eines Freundes eingeladen. Aus diesem Anlass hatte Tenalis Frau ihr bestes Kleid angezogen und den schönsten Schmuck angelegt. Auf dem Weg zur Hochzeitsgesellschaft geriet hinter ihnen plötzlich ein Ochsenkarren ins Schleudern und rutschte auf sie zu. Tenali zog seine Frau schnell zu sich, um sie in Sicherheit zu bringen. Dabei verlor er das Gleichgewicht und beide landeten im Straßengraben.

Ehefrau (aufgebracht): „Was glaubst Du tust Du da? Du hast mein schönes Kleid ruiniert! So kann ich nicht zur Hochzeit gehen.“
Tenali (sich selbst zulächelnd und Gott dankend, dass sie wohlauf ist): „Dann kaufen wir eben ein neues.“

Sind Sie jemals in eine Situation geraten, in der Sie Gutes tun wollten, und doch alles schief ging? Haben Sie dabei auch bemerkt, dass Sie sich schlecht fühlten und sich Selbstvorwürfe machten? Das passiert dann, wenn Sie vergessen, dass zumindest Ihre Absicht eine gute war. Handlungen sind nie perfekt, während jedoch die Absicht, die dahintersteckt, eine gute sein kann.

Wenn Sie täglich Ihre Meditation machen, sind Sie dazu in der Lage, Ihre Absicht anzuerkennen und gleichzeitig zu akzeptieren, dass Handlungen nie 100%-ig vollkommen sind. Diese Erkenntnis macht uns ruhig und innerlich zufrieden und glücklich, was auch immer kommen mag.

Sie wollen Meditation lernen, wissen aber nicht, wo und wie? Wir sind gerne für Sie da:

Unsere Sahaj Samadhi Meditationskurse können Sie in jedem Art-of-Living-Zentrum in Ihrer Nähe besuchen. Benötigen Sie Kursinformationen oder wollen Sie Feedback geben? Schreiben Sie uns gerne an: kontakt@artofliving.org.

 

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