Erleuchtung ist ein Zustand, bei dem man völlig mit sich im Einklang ist. Es ist ein Zustand entspannter Bewusstheit, ein innerer Zustand, bei dem man die begrenzten Vorstellungen von Glauben, Nationalität oder Geschlecht transzendiert und über das äußere Verhalten hinausgeht. Spirituelle Praktiken, wie Yoga und Meditation, sind Hilfsmittel auf dem Weg zur Erleuchtung. Adi Shankara, Lehrer und Philosoph des Hinduismus um das 8. Jhd. herum, beschreibt den Zustand der Erleuchtung in einem seiner Verse: „Ich bin weder Körper noch Atem noch Geist, weder Verstand noch Ego noch Gedächtnis; ich bin das stets reine Bewusstsein, dessen Natur die Glückseligkeit ist; ich bin diese Unschuld und Güte.“ Freundlichkeit, Mitgefühl, Zufriedenheit, eine Haltung des Teilens und der Fürsorge, all diese Eigenschaften erblühen bei dem, der in seiner Natur ist, der seine Mitte gefunden hat.
Denken wir an das Bild einer Frau, dann kommen uns für gewöhnlich Eigenschaften, wie Sanftmut, Gefühl, Teilen und Fürsorge in den Sinn. Die gefühlsmäßige Veranlagung von Frauen erlaubt ihnen, ganz natürlich sensibler zu sein, eine Eigenschaft, die eine große Rolle spielt, wenn es darum geht, sich selbst und andere zu verstehen. Eine Mutter beispielsweise ist sensibel, wenn es um die Bedürfnisse ihres Kindes geht. Ein neugeborenes Kind hat keine ausgeprägten kommunikativen Fähigkeiten. Es ist von der Sensibilität seiner Mutter abhängig. Die Mutter ist dazu in der Lage, ohne Worte zu verstehen; sie beherrscht die Sprache des Herzens. Erleuchtung ist auch ein Bereich, zu dem Worte keinen Zugang haben, sehr wohl aber die Sensitivität.
Die den Frauen angeborene Sensibilität, gepaart mit Vernunft und Weisheit, erleichtert den Zugang zum Selbst.
Erleuchtung ist ein Zustand, in dem wir ausgeglichen sind. Frauen, die stets so viele Rollen gleichzeitig spielen, sind immer dabei, die Balance zu wahren. Was ist jedoch der Unterschied zwischen einer Frau, die den spirituellen Weg geht, und einer Frau, die diesen Ort der Ruhe noch nicht erfahren hat? Nimmt man das Beispiel des Balancehaltens her, dann erfährt die eine Frau Glückseligkeit, wo die andere Stress erlebt. Die Wahl liegt bei uns.
Eine Mutter durchlebt von der Zeit der Schwangerschaft bis hin zur Geburt beträchtliche, körperliche Unannehmlichkeiten, und doch kümmert sie sich nicht darum. Sie ist voll der Fürsorge und bedingungslosen Liebe für das Kind. Dehnt sich dieses Gefühl der Zugehörigkeit auf die gesamte Weltfamilie aus, dann erfährt sie, was die Weisen als Zustand der Erleuchtung bezeichnen.
Es gibt viele Frauen, die den Zustand der Erleuchtung erlangt haben. Wie Blumen, die am Wegesrand unbemerkt bleiben, erblühen diese Frauen nicht, um Anerkennung zu bekommen. Sie erfahren diesen Zustand, weil er ihre Wesensnatur ist. Sie führen ein zufriedenes und glückliches Leben, das sie mit anderen teilen.
Es gibt auch Weise, die von Zeit zu Zeit auf die Erde kommen, um den Menschen in Krisenzeiten zu helfen. Gargi, Maitreyi, Akka Mahadevi, Meera und Andal sind solche weiblichen Weisen, Frauen, die zu Transformationen bei den Menschen beigetragen haben. Mit Weisheit und Hingabe halfen Sie den Menschen, sich mit ihrem Selbst zu verbinden. Denn bei der Erleuchtung geht es um genau diese Verbindung. Während der Meditation erleben wir diese Verbindung bzw. Erleuchtung für ein paar Augenblicke. Erleuchtete Meister leben diese Verbindung 24 Stunden am Tag. Haben Sie diese Glückseligkeit durch regelmäßige spirituelle Praxis und die Hilfe des Meisters einmal erlebt, dann können diese Augenblicke auch ausgedehnt werden. Genau hierbei hilft ein spiritueller Meister.
Buddhas Schüler Sariputra wurde gebeten, nachdem er die Erleuchtung erfahren hatte, herumzureisen und sein Wissen zu verbreiten. Anstatt dies zu tun, brach er in Tränen aus. Als Buddha ihn fragte, warum, antwortete er: „Wer will schon erleuchtet sein? Ich war so glücklich, Dir dienen zu dürfen. Bitte schick mich nicht weg!“ Er setzte die Liebe und den Dienst für seinen Herrn über die Erleuchtung. Gurudev Sri Sri Ravi Shankar sagt dazu: „Wenn Du Dich nicht um die Erleuchtung bemühst, dann erfüllt Dich die Göttliche Liebe.“
Spirituell zu leben, bedeutet einfach, in allem Leben zu sehen. Die ganze Welt ist eine Kombination aus Geist und Materie. Der feinste Aspekt der Materie ist Geist, und der gröbste Aspekt des Geistes ist die Materie. Spirituelle Praxis ist damit all das, was wir tief im Innern immer schon sind: Glück, Zufriedenheit, Mitgefühl und Liebe. Wir sollten also einfach (wieder) lernen, glücklich zu sein, mit dem Herzen zu lächeln, damit aufhören, uns Sorgen zu machen, meditieren, dem Nächsten dienen und das Leben feiern.
Sie wollen meditieren lernen, wissen aber nicht, wo und wie? Wir sind gerne für Sie da:
Unsere Sahaj Samadhi Meditationskurse können Sie in jedem Art-of-Living-Zentrum in Ihrer Nähe besuchen. Benötigen Sie Kursinformationen oder wollen Sie Feedback geben? Schreiben Sie uns gerne an: kontakt@artofliving.org.