Sri Sris Neujahresbotschaft 2016/Teil 2

31.12.2015 Bad Antogast, Germany

Komm mit zum World Culture Festival!

Wir brauchen eine Vision für 2016. Sobald du deinen Geist zu neuem Leben erweckt hast, wirst du über sehr viel Energie und Enthusiasmus verfügen! Was aber tust du nun damit? Es ist wichtig, der Energie eine Richtung zu geben, sonst wirst du unruhig und ziellos. Also musst du dir sowohl ein kurzfristiges als auch ein langfristiges Ziel setzen.

Wir müssen uns auch um die Dinge kümmern, die heute in der Welt notwendig sind. Sie sollten einen Teil unserer Ziele ausmachen.

1. Wir müssen die Umwelt schützen.
2. Wir müssen den Müll, der im Fluss der Zeit fließt, beseitigen. Das ist notwendig. Mit Abfall meine ich hier Terrorismus, Stress und Gewalt in der Gesellschaft. Gewalt ist der Müll, den wir in den Fluss der Zeit abladen.

Lasst uns beschließen, das nicht zu tun. Lasst uns den Menschen beibringen, keinen solchen Abfall abzuladen. Lasst uns beschließen, den Menschen bewusst zu machen, dass wir alle einer einzigen Weltfamilie angehören. Folgenden Vorsatz sollten wir alle für 2016 fassen:

"Ich werde alles tun, was ich kann, um den Geist und das Herz der Menschen zu reinigen und zu vereinigen. Ich werde mich für mehr Feier, Harmonie, Liebe und Einheit unter den Menschen und weniger Akte des Krieges sowohl durch häusliche als auch durch gesellschaftliche Gewalt einsetzen."

Genauso, wie wir die Umwelt schützen, indem wir Flüsse und Ozeane sauber halten, müssen wir auch die Zeit schützen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Zeit rein und in feierlicher Stimmung bleibt. Dazu muss verhindert werden, dass gewalttätige Ereignisse im Fluss des Jahres 2016 abgeladen werden. Lasst uns herausfinden, wie wir Negativität eliminieren und Konflikte verarbeiten können. Das Jahr 2015 hat uns - was dies betrifft -  viele neue Anhaltspunkte geliefert, zum Beispiel bei den FARC und der kolumbianischen Regierung, die die Vereinbarung getroffen haben, Friedensverhandlungen zu führen. Bei diesen Verhandlungen sind Fortschritte gemacht worden, sodass - dank dem unermüdlichen Einsatz von Lehrern und Volontären für diese Sache - Frieden in jenem Gebiet eingekehrt ist. Auch nächste Woche - anlässlich des Neujahrs -  werden wir einen sehr großen Kurs in Kuba anbieten.

Wir haben viele Programme im Irak, in Irbil und in anderen Gebieten durchgeführt. Allein in den letzten zwei Wochen haben 3300 Menschen am Programm im Irak teilgenommen, und auch unser lang gehegter Traum, Syrien zu erreichen, hat sich verwirklicht. Vor wenigen Monaten haben wir Kurse in Syrien und in Ägypten durchgeführt. Diese Konfliktzonen haben sich Art of Living gegenüber geöffnet. Zwar ist das nur ein kleines funkelndes Licht im dunklen Raum, aber nichtsdestotrotz ist eine Kerze in diesem Gebiet angezündet worden, und das sind sehr gute Nachrichten für uns alle. Vieles muss jedoch noch getan werden.

Der unglückselige Vorfall, der sich in Paris ereignet hat, hat die Menschen auf irgendeine Weise aufgerüttelt und sie dazu gebracht, sich gegen den Terrorismus zu vereinigen. Gleichzeitig aber möchte ich ihnen sagen, dass es wichtig ist, nicht in Paranoia und Vorurteile zu verfallen. In unserem Geist sollten sich keine Vorurteile gegen eine spezifische Gruppe von Menschen oder eine bestimmte Religion aufbauen. Wir dürfen nicht paranoid werden, müssen aber den Terrorismus unter Kontrolle halten.

Kürzlich hat der indische Premierminister Afghanistan besucht. Er ist der Erste seit vielen Jahren, der das getan hat. Ich weiß nicht, ob ihr alle wisst, dass Indien das Parlamentsgebäude in Kabul gebaut hat, und dass der indische Premierminister es den Menschen in Afghanistan geschenkt hat. Ebenfalls hat ein indischer Premierminister nach zwölf Jahren pakistanischen Boden betreten und hat das Gespräch mit dem pakistanischen Premierminister und dem pakistanischen Volk gesucht. Ich gratuliere auch dem pakistanischen Premierminister, denn dieses Gespräch konnte nur durch die Bemühungen beider Seiten stattfinden. Die Bemühungen einer einzelnen Person würden nichts fruchten. Beide haben den Wunsch geäußert, den Konflikt zu lösen und den friedlichen Dialog weiterzuführen. Friedensgespräche zwischen Indien und Pakistan haben nun begonnen.

Seit 1971 hat es Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und Bangladesch gegeben, und auch hier sind der indische Premierminister und der Premierminister von Bangladesch zusammengekommen, mit der Absicht, den Konflikt zu lösen und ihm ein Ende zu setzen, und der Erkenntnis der Wichtigkeit einer Koexistenz. Sie haben den Konflikt, der sich über vierzig Jahre hingezogen hat,  auf friedliche Weise beendet.

Dieses Jahr hat so gut getan. Füzfzig Jahre Konflikt in Kolumbien sind zu einem Ende gekommen, vierzig Jahre Konflikt zwischen Indien und Bangladesch sind zu Ende gegangen, und es hat starke Bemühungen gegeben, die Kluft zwischen Indien und Pakistan zu überbrücken. Ich bin sicher, auch in anderen Teilen der Welt haben solche Dinge stattgefunden, auch wenn wir vielleicht nicht davon erfahren haben. Auch häusliche Konflikte zwischen Menschen klären sich.

Andererseits gibt es jedoch Konflikte, die gravierender geworden sind.

Wie ich schon erwähnt habe, trägt der Fluss der Zeit sowohl wunderbare Blumen als auch Abfall mit sich. Wir müssen herausfinden, was für eine Rolle wir spielen können. Also wird Art of Living im nächsten Jahr der Welt die Botschaft verkünden, dass wir eine große Weltfamilie sind. Dafür wurde das World Culture Festival geplant. In nur siebzig Tagen werden wir eines der größten spirituellen und kulturellen Highlights, die jemals in der Welt stattgefunden haben, veranstalten. Ihr werdet alle kommen, nicht wahr? Jeder von euch sollte kommen! Kommt einfach! Indien wartet darauf, euch alle zu begrüßen! Massive Vorbereitungen sind im Gang. Du kannst nach Delhi und nach Bangalore kommen, wo dein Zuhause darauf wartet, dich zu empfangen. Es ist nur eine kleine Familienfeier der Art of Living anlässlich ihres 35. Geburtstags. Wir werden feiern und die Botschaft um die Welt schicken, dass die Welt schön ist, und die Menschen dieser Welt wunderbar sind. Die Macht des Guten ist viel stärker und höher als die Macht des Bösen. Das muss zum Ausdruck gebracht werden.

Es gibt eine Geschichte in den alten Puranas, die von einem Kampf der göttlichen Mutter mit den Dämonen erzählt. Sie war auf zusätzliche Kraft angewiesen. Also unterstützte jedermann sie mit etwas, was seine Spezialität war. Auf diese Weise wurde die göttliche Mutter mit all den verschiedenen Instrumenten (positiven Energien) ausgestattet, die all die Devas besaßen. Das zeigte die Einheit des Bewusstseins und all der verschiedenen Energien an, die sie unbesiegbar machten, sodass sie in kürzester Zeit all die Dämonen oder die Dunkelheit vertreiben konnte. Das ist es, was Yagna genannt wird.

Bei einer Yagna trägt jeder zu einer größeren Vision und zu größerem Wohl des Planeten bei. Allein die Anwesenheit von jedermann mit all den anderen zusammen wird die Botschaft an die Welt schicken, dass die Menschen aus allen Teilen der Welt in Harmonie, in Feierlichkeiten und in Vielfalt vereint sind und immer vereint sein werden.

Wenn eine Person für sich alleine meditiert, so wird das Tapasya genannt. Meditiert eine Gruppe zusammen, so heißt das Yagna. Der Nutzen der Meditation vergrößert sich um ein Vielfaches bei einer Yagna. Stelle dir also nur einmal vor, was es bewirken wird, wenn 3.5 Millionen Menschen gemeinsam meditieren werden. Das wird sehr starke Schwingungen von Energie im Universum erzeugen, was wiederum viel Gutes bringen wird.

Vor wenigen Tagen habe ich den indischen Premierminister getroffen, um mit ihm den Konflikt zwischen Nepal und Indien zu besprechen. Als die Verfassung in Nepal aufgesetzt wurde, wurden den Menschen in einer bestimmten an Indien angrenzenden Region  nicht alle Rechte zuerkannt. Das hatte zur Folge, dass es zu Unruhen in diesen Gebieten kam, was wiederum bewirkte, dass in den letzten vier Monaten keine Hilfsgüter von Indien nach Nepal gelangen konnten. Durch die Blockade mussten die Menschen dort leiden. Ein Herr aus Deutschland hat mich heute Morgen besucht. Er unterstützt eine Schule in Kathmandu im Nepal, wo einige Tausend Kinder unterrichtet werden. Er hat mir von den miserablen Bedingungen an dieser Schule erzählt, in der es weder Wasser, noch Elektrizität noch Gas gebe.  Durch den Konflikt fühlen sich alle Menschen dort elend. Er war äußerst besorgt, und meinte, wir müssten etwas unternehmen. Ich sagte ihm, dass an einer Lösung gearbeitet würde.

Ich bat die Premierminister beider Länder, sich auszutauschen, die Situation als Notfall zu betrachten und eine politische Lösung für die sich bekämpfenden Länder zu finden. Ohne die Einwilligung beider  Premierminister ist so etwas keine einfache Sache. Die Missverständnisse wurden heute Morgen geklärt, die beiden Premierminister haben miteinander gesprochenund sich geeinigt, miteinander zu kooperieren. Es fehlt an Medikamenten, und Menschen im Nepal sterben aufgrund der Kälte. Der indische Premierminister hat angeboten, die Medikamente per Helikopter zu transportieren. Das hat er mir persönlich mitgeteilt.

Bei Meinungsverschiedenheiten von Oberhäuptern bewegen sich die Dinge nicht, und an dieser Stelle haben wir alle eine Rolle zu spielen. Hier ist Art of Living von Bedeutung und kann Brücken schlagen, indem Menschen zusammengebracht werden, und die so notwendigen Mediationen stattfinden, die helfen, Konflikte zu lösen. Heute Morgen wurden mir also die sehr guten Nachrichten übermittelt, dass die beiden Premierminister miteinander gesprochen haben, und ich bin sicher, dass in den kommenden Tagen der Konflikt zu einer vollständigen Lösung kommen wird.

Nun, das alles betrifft die Welt. Lasst uns unser individuelles spirituelles Wachstum betrachten. Es ist sehr wichtig. Deshalb habe ich das Beispiel aufgeführt, dass du am Ufer sitzt und beobachtest, wie die Ereignisse vorbeiziehen.  Wenn du erkennst, dass so viele Ereignisse sattgefunden und dich unberührt gelassen haben, dann bekommst du eine Vorstellung von Ewigkeit oder Zeitlosigkeit. Verstehst du, was ich meine? Etwas gefriert im Inneren. Es fühlt sich so an, als sei die Zeit gefroren. Wenn die Zeit gefriert, bekommst du einen Einblick in die Ewigkeit.

Du kannst dich sehr glücklich schätzen, hier am Stille Programm teilzunehmen. Stille bedeutet, dass die Zeit gefroren ist, es gibt keine Aktivität, und das bedeutet Samadhi. Was für eine wunderbare Art, das neue Jahr mit Meditation zu beginnen, nicht wahr?

Ich wünsche allen ein glückliches neues Jahr!

 

 

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